“Wir brauchen Gute Bildung, damit aus kleinen Held*innen auch große werden!“

Interview mit der Landtagskandidatin Sarah Schlösser:

Du kandidierst imMärz für die SPD Stuttgart hier im Wahlkreis III. Was hat dich motiviert so einen mutigen Schritt zu wagen?

Sarah: Danke erstmal für das Interview, in dem mich die Stammheimerinnen und Stammheimer kennenlernen können. Durch meine Arbeit als Gewerkschaſtssekräterin und nach 15 Jahren als überzeugte Sozialdemokratin, möchte ich mich aktiv am Veränderungsprozess hin zu mehr Gerechtigkeit im Land Baden-Württemberg beteiligen. Dabei kann ich meine reichhaltigen Erfahrungen einbringen und kreativ umsetzen. Als junge Mutter einer 18-monatigen Tochter habe ich mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Doch fehlt im Landtag genau so jemand wie ich mit diesem Profil und diesen Wertevorstellungen.

Die wären?

Menschlichkeit, Vertrauen, Respekt und Zuverlässigkeit.

Mit Profil meinst du wohl auch, als junge Frau (33 Jahre) mit Familie und Bezug zu Arbeitnehmer*innen-Themen. Im Landtag sind momentan von 143 Abgeordneten gerade mal 37 Frauen, also nur 25,9 %. Da braucht es solche Frauen, wie dich. Welche Themen sind im Moment für dich am wichtigsten zum „Anpacken“?

Durch die Pandemie hat sich sowohl im Arbeitsleben als auch in der familiären Struktur viel verändert. Bei manchen Bereichen weiß man noch nicht, wohin die Reise geht. Die Digitalisierung musste beschleunigt werden, wir treffen uns online, verzichten auf Dienstreisen, was der Umwelt zugute kommt. Doch sind meist Frauen die Leidtragenden in prekären Arbeitsverhältnissen und durch Verlust des Arbeitsplatzes. Oder sie sind total überfordert mit den drei H: „Homeschooling, Homeoffice, Homework“ (Haushalt).

Drei Themen sind mir im Moment besonders wichtig, die auch meine Lebenswirklichkeiten beeinflussen:

  1. Gute Bildung, damit aus kleinen Held*innen auch große werden. Besonders in der frühkindlichen Bildung ergeben sich für mich drei Handlungsfelder: Gebührenfreiheit der Kitas (wie auch in der Schule und im Studium), Qualitätsentwicklung und Erhöhung von Betreuungskapazitäten durch Ausbau von Studien- und Ausbildungsplätzen. Unser Bildungssystem muss uns was wert sein und möglichst alle Kinder erreichen, unabhängig von Geschlecht, sozialem Status, Migrationshintergrund oder sonstigen Beeinträchtigungen.
  2. Wohnen: Auch wir hatten Probleme, eine bezahlbare Wohnung als junge Familie zu finden. Hier muss das Land selbst aktiv werden und ein Wohnungsförderungsprogramm aufsetzen. Das Ziel muss sein, bis 2025 rund 500.000 Wohnungen neu zu bauen. Weitere Instrumente zum bezahlbaren Wohnen können die Weiterentwicklung des Zweckentfremdungsverbots, eine flächendeckende Einführung der Mietpreisbremse und die Reduzierung der Grunderwerbssteuer beim Ersterwerb des selbstgenutzten Wohnraums sein.

Das Thema „Wohnen“ ist besonders in Stuttgart vordergründig. Wenn ich allein an unser Neubaugebiet „Langenäcker-Wiesert“ in Stammheim denke, kann ich nur den Kopf schütteln. Eine durchschnittlich normal verdienende Familie kann sich diese Wohnungen und Häuser nicht leisten. Das war mal anders angedacht und geplant! Doch was war noch dein dritter Schwerpunkt?

Arbeitsplätze sichern und „Digitalisierung“ ausbauen. Auch schon vor der jetzigen Krise stand die Automobil- und Zulieferungsindustrie unter Druck. Die Umstellung und Transformation macht besonders kleinen und mittleren Betrieben zu schaffen. Hier gilt es die Arbeitsplätze zu sichern und Weiterbildung mit dem Bildungszeitgesetz zu ermöglichen, damit viele beim zukünftigen Entwicklungsprozess mithalten können. Zentrale Voraussetzung ist auch der Ausbau der Mitbestimmung in Betrieben.

In diesem Jahr läuſt ja auch alles anders als sonst. Wie hat die Pandemie deinen bzw. euren Wahlkampf verändert? Veranstaltungen mit vielen Leuten und Kontakte an den Infoständen geht nicht. Was machst du mit deinem Team, um Menschen zu erreichen, damit sie mitkriegen, dass du die „beste“ Kandidatin für uns bist?

Viel läuſt natürlich online in verschiedenen Foren: Nachbarschaſtstreffen zu bestimmten Themen mit Diskussion und Austauschmöglichkeiten, Veranstaltungen mit Referent*innen, über Facebook, Twitter…. Doch will ich auch Personen erreichen, die in dieser Form nicht so geübt sind. Deshalb wird auch plakatiert, werden Zielgruppenbriefe verschickt und sowie Stadtteilzeitungen erstellt. Es ist schon eine erhebliche Herausforderung und Herkulesaufgabe. Dank der tollen Unterstützung meiner Familie und den vielen ehrenamtlichen Unterstützer*innen habe ich viel Spaß im Wahlkampf und freue mich über jede einzelne Begegnung mit den Menschen. Das gibt mir Kraſt und Zuversicht!

Jetzt bleibt uns nur noch, dir viel Glück zu wünschen und  aufzufordern am 14.3. Sarah Schlösser zu wählen.